Seit 2016 ist die Asiatische Hornisse von der Europäischen Union als invasive gebietsfremde Art eingestuft, da sie sich stark verbreitet und einheimische Ökosysteme gefährdet. Fressfeinde oder Konkurrenten gibt es kaum, auch das immer mildere Klima begünstigt die Verbreitung der Art. Vor allem Imker blicken mit Sorge auf diese Entwicklung, denn die heimische Honigbiene steht ganz oben auf dem Speiseplan der Asiatischen Hornisse. In einer Saison vertilgt ein Volk der Asiatischen Hornisse bis zu 12 kg Insektenmasse, davon rund 85 % Bienen. Da Bienen wichtige Bestäuber sind, ist es von höchster Bedeutung, den Bestand der Asiatischen Hornisse bestmöglich in Schach zu halten.
Deshalb sollte jede Sichtung eines bewohnten Nests der Asiatischen Hornisse umgehend bei einem anerkannten Schädlingsbekämpfer oder bei der Hilfeleistungszone der DG gemeldet werden, damit es fachgerecht entfernt werden kann. Bei der Hilfeleistungszone geht dies ganz einfach per Online-Formular: https://contact.frontforce.be/DGWASP-DE. Die Kosten für die Entfernung übernimmt die Gemeinde.
Genau wie ihre einheimischen Verwandten bauen Asiatische Hornissen im Frühjahr ein kleineres „Primärnest“ in der Nähe von Häusern: in Gartenhäusern, unter Dachrinnen oder Dachvorsprüngen, manchmal auch in Büschen und Hecken. Die frühzeitige Erkennung und Entfernung der primären Nester ist entscheidend, um die Entwicklung der größeren, sekundären Nester und somit die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu verhindern.
Im Sommer baut die Asiatische Hornisse ihr „Zweitnest“ in luftiger Höhe in Baumkronen, in etwa der Größe eines Medizinballs entsprechend oder sogar noch größer. Ein solches Nest kann dann bis zu 200 Königinnen enthalten. Der Herbst ist eine gute Jahreszeit diese Nester in den bereits kahleren Bäumen zu entdecken. Bei frühzeitiger Erkennung eines solchen Nests lohnt sich eine Entfernung noch. Ab dem Spätherbst / Winter (je nach klimatischen Bedingungen) gibt die Asiatische Hornisse das Nest auf und die verbliebenen Königinnen überwintern versteckt im Boden, einem alten Baumstumpf oder unter einer Baumrinde. Das Nest wird in der kommenden Saison nicht erneut aufgesucht.
Die Asiatische Hornisse ist mit ca. zwei bis drei Zentimetern Länge etwas kleiner als die streng geschützte einheimische Hornisse und ist insbesondere an ihrer dunklen Farbgebung und ihren gelben Beinen zu erkennen. Für den Menschen ist sie – genau wie die heimische Hornisse – nur dann gefährlich, wenn er sich dem Nest zu sehr nähert.
